Physician Assistant (PA) in der Onkologie
20. Juni 2023

In immer mehr Praxen trifft man heute auf ein neues Berufsbild, das ein wichtiges Bindeglied zwischen Medizinischen Fachangestellten (MFA) und Ärzten ist: Physician Assistant (PA). Dieser ist nicht nur eine spannende Karrierechance für MFA, sondern trägt auch aktiv zur Entlastung von Ärztinnen und Ärzten in der Praxis bei. Seien es bestimmte diagnostische Verfahren, das Patientengespräch oder -Management – PAs übernehmen schon heute zahlreiche ärztliche Leistungen. Die ze:roPRAXEN bilden in Kooperation mit der Internationalen Studien- und Berufsakademie (ISBA) Heidelberg aktiv Physician Assistants aus und fördern das Studium aktiv. Hanna Leyendecker ist 24 Jahre alt und eine dieser PAs. Sie arbeitet in der Onkologie im ze:roPRAXEN MVZ am Schlossgarten Schwetzingen.

Hanna, du bist gelernte Medizinische Fachangestellte und hast dich entschieden, nach deiner Ausbildung ein PA-Studium zu beginnen. Wie kam es dazu?

Ich wollte nach meiner Ausbildung meinen Wissensstand erweitern, mehr über die einzelnen Krankheitsbilder und den Ablauf innerhalb des Körpers erfahren, tiefer in den Ablauf der Therapien und Nebenwirkungen eintauchen und mehr praktische Untersuchungen selbst durchführen. Außerdem habe ich Freude daran, mich weiterzubilden. Das erste Mal vom PA-Studium gehört habe ich auf einer Berufsmesse. Dass die ze:roPRAXEN diese Möglichkeit anbieten, hat mir dann eine Freundin erzählt, die ebenfalls im Unternehmen war. Als ich dann im Oktober 2021 tatsächlich mit dem Studium beginnen durfte, habe ich mich total gefreut. Im Herbst 2024 werde ich es mit Abgabe der Bachelorarbeit beenden.

Welche Aufgaben kannst du als PA übernehmen?

Ich darf eigenständig Ultraschalluntersuchungen durchzuführen, Blutbilder kontrollieren und auch Erstgespräche mit Patienten führen. Die Ärzte unterstützt das insofern, dass ihnen schon wichtige Informationen vor dem eigentlichen Arzt-Patienten-Gespräch vorliegen, die sie für die Gesprächsführung nutzen können. Nach Rücksprache des Arztes darf ich zudem Therapien anpassen und regulieren. Für das wöchentlich stattfindende Tumorboard, also eine Art Fachkonferenz mit Kollegen aus der angrenzenden Klinik, bereite ich die Befunde auf und dokumentiere Ergebnisse. Jeden Tag führe ich die Visite in unseren Chemo-Räumen durch und bin für Patienten auch bei Sorgen oder Fragen ansprechbar. Außerdem übernehme ich ab und zu die Fertigstellung und den Versand von Reha-Anträgen. Meine Aufgaben sind also sehr vielfältig und gehen weit über das hinaus, was ich in meiner früheren MFA-Tätigkeit gemacht habe. Nichtsdestotrotz unterstütze ich das Team natürlich weiterhin überall, wo Hilfe benötigt wird. Ich merke auch, dass die Patienten wirklich froh darüber sind, eine weitere Ansprechpartnerin zu haben.

Du arbeitest in einem MVZ mit onkologischem Schwerpunkt. Was gefällt dir daran besonders gut?

In der Onkologie ist es besonders spannend, sich mit den einzelnen Therapien, aber auch mit deren Nebenwirkungen auseinander zu setzen. Das Spektrum in der Onkologie ist so breit, dass man wirklich jeden Tag dazulernt. Hier kann man schnell Tätigkeiten erlernen und eigenständig durchführen. Ein spannendes Projekt war auch die Erstellung von Impflisten nach Stammzelltransplantationen, was den Prozess in der Praxis erleichtert hat. Dadurch merke ich, dass ich mit meiner Arbeit wirklich etwas zur Entlastung beitragen kann. In der Onkologie ist zudem der Kontakt zu den Patienten oft enger als in vielen anderen Fachbereichen und das gefällt mir gut.

Wie können wir uns deinen Wochenrhythmus vorstellen?

Alle zwei Wochen habe ich freitags und samstags Seminare oder Vorlesungen an der Hochschule und an allen restlichen Tagen bin ich in der Praxis. Die Inhalte, die an meiner Hochschule vermittelt werden, sind sehr spannend und abwechslungsreich gestaltet und enthalten auch viele praktische Elemente, sodass man inhaltlich viel für die eigene Tätigkeit mitnehmen kann. Der Lernaufwand hält sich sogar in Grenzen. Man bekommt von der Hochschule eine super Klausurvorbereitung, sodass man wirklich nur etwas Fleiß zeigen muss, um gute Noten zu bekommen. Ich muss auch sagen, dass mich die Ärzte meiner Praxis super unterstützen, indem sie mir zum Beispiel Ausgleichstage für meine Hochschultage ermöglichen. Wenn ich für Prüfungen lernen muss, kann ich mich in der Praxis auch mal zurückziehen oder etwas rausnehmen. Ich bin wirklich glücklich und dankbar, dass mich alle so unterstützen.

Was ist das Besondere an den ze:roPRAXEN als Ausbildungsunternehmen?

Der PA als neues Berufsbild wird bei den ze:roPRAXEN aktiv gefördert und es gibt neben der Onkologie auch PAs in der Allgemeinmedizin und Nephrologie. Außerdem steht die Vernetzung mit den anderen Studierenden aus anderen Zentren, Semestern und Fachrichtungen stark im Fokus. Für uns gibt es beispielsweise auch eigene interne Fortbildungsreihen zu verschiedensten Fachthemen. Den Austausch finde ich super!

 

Mehr zu den Karrierechancen für Medizinische Fachangestellte gibt es hier.

x

ze:roPraxen in Ihrer Nähe

Der ze:roPRAXEN-Verbund ist mit seinen Praxen für Allgemeinmedizin, Nephrologie/Dialyse, Kardiologie, Pneumologie, Angiologie, Onkologie und Physiotherapie in zahlreichen Städten im Rhein-Neckar-Raum vertreten.
Finden Sie die passende ze:ro-Praxis auch in Ihrer Nähe!