
Seit Ende 2022 führen die ze:roPRAXEN in Kooperation mit der SHL Telemedizin Gruppe ein Telemedizinzentrum (TMZ) zur digitalen Betreuung von Herzinsuffizienz-Patienten. Wichtige Gesundheitsparameter wie Blutdruck, Herzrhythmus, Gewicht und Wohlbefinden werden vom Patienten täglich erhoben und direkt an die Experten im Telemedizinzentrum via Tablet übermittelt. Die behandelnden Ärzte können so schnell auf eine Verschlechterung reagieren und Anpassungen an der Therapie vornehmen. Das Ziel: einen negativen Verlauf der chronischen Herzschwäche frühzeitig erkennen und Krankenhausaufenthalten vorbeugen. Reiner Walzer ist 73 Jahre alt und einer der ersten beiden von heute 35 Patienten Patienten, die in das von den Krankenkassen getragene Programm eingeschrieben wurden.
Herr Walzer, wie sind Sie zum Telemedizin-Programm der ze:roPRAXEN gekommen?
Reiner Walzer: Mein Kardiologe, Dr. Rodenbach, hat mich darauf angesprochen. Ich kannte ihn schon aus seiner Zeit als Oberarzt am Kreiskrankenhaus in Heppenheim und war auch anschließend in ambulanter Betreuung bei ihm bei den ze:roPRAXEN in Mannheim. Ich hatte immer großes Vertrauen in ihn. Deshalb habe ich auch sofort zugesagt.
Was erhofften Sie sich von dem Programm?
Reiner Walzer: Mein Hauptziel war, dass Komplikationen rechtzeitig erkannt werden können und im Ernstfall sofort ärztlich eingegriffen werden kann. Ich hatte bereits zwei Herzinfarkte. Der erste passierte noch auf der Arbeit, den zweiten erlitt ich zu Hause im Garten. Ich hatte vorher Schmerzen im Arm, dann wurde mir schwarz vor Augen. Zum Glück hat mich meine Frau gefunden. Seit 2007 trage ich einen Defibrillator mit Herzschrittmacher. Das Risiko für Herzprobleme liegt bei mir in der Familie, deshalb ist mir ärztliche Kontrolle besonders wichtig.
Wie läuft die Teilnahme im Alltag ab?
Reiner Walzer: Ich messe jeden Morgen meine Werte, meistens um 7 Uhr, am Wochenende etwas später. Ich mache ein EKG, messe den Blutdruck und das Gewicht. Dazu beantworte ich Fragen zu meinem Wohlbefinden, ob ich Atembeschwerden habe und ob ich meine Medikamente genommen habe. Das dauert nur fünf bis zehn Minuten und ist mittlerweile Routine. Ich finde es außerdem gut, dass ich alle Werte über das Tablet selbst einsehen kann. So habe ich einen Überblick über die Entwicklung.
Gab es in dieser Zeit Kontakt zum Telemedizin-Team?
Reiner Walzer: Ja, aber eher selten. In den zwei Jahren vielleicht zehn bis 15 Mal. Am Anfang haben sie sich etwas häufiger gemeldet, danach immer weniger. Ein paar Mal gab es Verdacht auf Vorhofflimmern, aber das hat sich am Ende zum Glück nicht bewahrheitet. Manchmal waren die Blutdruckwerte zu hoch. Das Team war für mich bei Fragen immer gut erreichbar und hat mir auch Hinweise gegeben, was ich besser machen kann, zum Beispiel zum Thema Gewicht oder Bewegung.
Hat sich Ihr Leben durch das Programm verändert?
Reiner Walzer: Ich fühle mich sicher, weil ich weiß, dass mein Gesundheitszustand gut überwacht wird. Insgesamt kann ich mein Leben ganz normal leben. Ich nehme meine Medikamente und lasse mich zweimal im Jahr routinemäßig untersuchen. Ich arbeite sogar noch in einem Minijob mit Schwerbehinderten, was mir viel Spaß macht. Ich gehe viel spazieren und verreise gerne innerhalb Deutschlands, besonders an die Nordsee.
Neben dem selbstständigen Übermitteln der Messwerte nutzen Sie auch das Telemonitoring Ihres Defibrillators. Wie funktioniert das?
Reiner Walzer: Mein Defibrillator wird aus der Ferne ausgelesen, über einen Funk-Transmitter, der neben meinem Bett steht. Falls es Auffälligkeiten gibt, meldet sich mein Arzt. Das gibt mir ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit. Zur Kontrolle des Geräts gehe ich dennoch regelmäßig in die Praxis.
Was möchten Sie anderen Patienten mit auf den Weg geben?
Reiner Walzer: Das Wichtigste ist, nicht den Kopf in den Sand zu stecken und positiv zu denken. Man sollte nicht immer nur an die Krankheit denken, sondern das Leben so gut es geht genießen.
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