Peritonealdialyse: Expertenrunde in Deidesheim entwickelt konkrete Handlungsansätze
27. November 2025

Wie kann eine moderne, patientenzentrierte Dialyseversorgung in Deutschland aussehen, und welche Rolle spielt dabei die Peritonealdialyse (PD)? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Fachkonferenz des ze:roPRAXEN-Verbundes in Deidesheim. Unter der Leitung der Nephrologen Univ.-Prof. Dr. med. Bernhard Krämer und Dr. med. Christian Diekmann diskutierten Expertinnen und Experten aus Medizin, Pflege und Wissenschaft sowie Vertreter der Krankenkassen, wie die PD in Deutschland gestärkt werden kann. Ihr gemeinsames Ziel: „PD First“ – die Peritonealdialyse dort zum Standard machen, wo sie medizinisch sinnvoll und organisatorisch möglich ist.

Vorteile für Patienten und Versorgungssystem

Die Peritonealdialyse (auch: Bauchfelldialyse) ermöglicht eine Dialysebehandlung über das Bauchfell – im eigenen Zuhause und mit deutlich weniger organisatorischem Aufwand. Zeitintensive Fahrten ins Dialysezentrum entfallen, und die Therapie lässt sich individuell in den Alltag integrieren. Medizinisch sind die PD und die klassische Hämodialyse gleichwertig, erstere bietet aber zusätzliche Vorteile: Sie erhält häufig die Restnierenfunktion länger und ist insbesondere für Patientinnen und Patienten mit parallel bestehender Herzschwäche schonender. Darüber hinaus lässt sich die PD flexibel gestalten. Sogenannte inkrementelle oder intermittierende Therapiekonzepte ermöglichen einen sanften, stufenweisen Einstieg und können die Lebensqualität verbessern. Auch ein Einsatz der PD auf Intensivstationen ist möglich und wird bereits erfolgreich praktiziert.

Assistierte PD als Schlüssel zur Heimdialyse

Ein wesentlicher Hebel zur Verbreitung der PD ist die assistierte Peritonealdialyse, bei der qualifizierte Kräfte die Behandlung unterstützen. Dadurch könnten bis zu 80 Prozent aller Dialysepatienten grundsätzlich zu Hause dialysiert werden. Noch fehlen jedoch bundesweit verlässliche Vergütungsstrukturen. Die Expertengruppe in Deidesheim war sich einig: Eine nachhaltige Finanzierung ist unverzichtbar, um das volle Potenzial der Heimdialyse auszuschöpfen – gerade vor dem Hintergrund der alternden Bevölkerung und wachsender Pflegebedarfe.

Vorreiter der Peritonealdialyse in der Metropolregion Rhein-Neckar

Die ze:roPRAXEN treiben seit Jahren den Ausbau der Peritonealdialyse in der Metropolregion voran und bieten diese als festen Bestandteil in ihrem Versorgungskonzept an. An den elf Dialysestandorten stehen spezialisierte PD-Teams bereit, die Patientinnen und Patienten individuell betreuen, schulen und beim Übergang in die Heimdialyse begleiten. Die Implantation des PD-Katheters erfolgt in enger Zusammenarbeit mit umliegenden Kliniken – perspektivisch könnte sie zunehmend durch nephrologische Fachärzte selbst erfolgen, was den Zugang zur PD weiter erleichtern würde. Zudem spezialisieren sich die ze:ro-Dialysezentren, wie etwa bereits am Standort Heidelberg-Wieblingen in Kooperation mit dem SRH-Krankenhaus Heidelberg, zunehmend auf die Behandlung von Menschen mit gleichzeitiger Herz- und Nierenschwäche durch den Einsatz der Bauchfelldialyse. Nun positioniert sich der Verbund noch weiter: Mit Dr. Katrin Klein, vormals Leiterin der Peritonealdialyse-Ambulanz am Universitätsklinikum Heidelberg, werden die PD-Angebote an den Standorten der ze:roPRAXEN weiter ausgebaut. 

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